Die Rauchmühle bezieht ihr Getreide aus den besten Anbaugebieten Ostösterreichs. Der Einkauf erfolgt nach sehr hohen Qualitätsvorgaben. Um den Bedarf eines Jahres zu decken, müssen mehr als 50.000 t Getreide nach Innsbruck befördert werden. Als Transportmittel dient die Eisenbahn. Dies ist ein entscheidender Beitrag zum Umweltschutz. Im Straßentransport wären dafür 2.500 LKW-Fahrten mit zusammen 1 Million gefahrenen Kilometern notwendig!
Um den Bedarf zu decken, muss Getreide vieler Lieferanten und von Regionen mit verschiedenen klimatischen Bedingungen bezogen werden. Bei den angelieferten Getreidepartien kann – wie bei jedem Naturprodukt – die Zusammensetzung der Inhaltstoffe, welche die Backeigenschaften eines Mehls bestimmen, stark schwanken. Das ist besonders nach einer neuen Getreideernte der Fall. Unsere Kundinnen und Kunden benötigen jedoch Mehle, die stets annähernd gleiche Eigenschaften besitzen. Es gehört daher zu den wichtigsten Tätigkeiten des Müllers, aus den unterschiedlichen Rohstoffen eine geeignete Mischung zur Erzeugung der gewünschten Mahlprodukte zusammenzustellen. Dazu sind jahrelange Erfahrung und entsprechendes Fingerspitzengefühl unerlässlich.
Nach sorgfältiger Untersuchung im eigenen Labor wird das ankommende Getreide nach Qualitätsgruppen getrennt und in Silozellen eingelagert. So ist die Erstellung einer optimalen Mischung für die Vermahlung gewährleistet. Die Getreidesilos der Rauchmühle haben ein so großes Fassungsvermögen, dass die Rohstoffversorgung für einen Zeitraum von vielen Monaten gesichert ist. Diese Bevorratung ist in einem Gebirgsland wie Tirol, in dem kein nennenswerter Getreideanbau möglich ist besonders wichtig um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.
Vor der Vermahlung muss das Getreide gereinigt werden. So wie das Getreide vom Feld in die Mühle gelangt, könnte es weder vermahlen noch verzehrt werden. Verunreinigungen wie Unkrautsamen, Mutterkorn und Spelzen müssen aus dem Getreide entfernt und das Korn selbst von anhaftendem Schmutz oder gesundheitsschädlichem Pilzbefall befreit werden.
In der Rauchmühle haben wir für jede unserer drei Mühlen eine eigene Getreidereinigung die auf das jeweilige Produkt (Weizen, Hartweizen und Roggen) zugeschnitten ist. Dazu dienen mehrere technisch ausgeklügelte Maschinen, die nach verschiedenen Prinzipien arbeiten:
Diese Reinigungsmaschinen arbeiten nach folgenden Trennverfahren:
Im letzten Reinigungsschritt durchläuft das Getreide die Scheuermaschine, die von der Kornoberfläche Schmutz, Staub, Bakterien und unerwünschte Begleitstoffe wie Schwermetalle abbürstet. Ergebnis der Reinigung ist das sogenannte „Speisegetreide“, ein reines Naturprodukt ohne irgendwelche Zusätze.
Unter Vermahlung versteht man die vorsichtige, wiederholte Zerkleinerung der Getreidekörner und die Trennung der dabei entstehenden Teilchen nach Größe und spezifischem Gewicht. Die Vermahlung des Korns geht stufenweise in sogenannten Passagen vor sich. Jede Passage umfasst die Zerkleinerung mit Mahlwalzen (im Walzenstuhl) und die Trennung des zerkleinerten Materials mit Hilfe von Sieben (im Plansichter) nach der Teilchengröße. Teilchen gleicher Größe, aber unterschiedlichem Gewicht werden durch Luftströme sortiert. Das Prinzip des Produktionsschemas einer Mühle besteht im Hintereinanderschalten mehrerer Passagen. Dabei fällt eine Vielzahl von Zwischenprodukten an, die je nach Schalen- und Mehlgehalt zu den gewünschten Endprodukten wieder zusammengeführt werden.
Im Walzenstuhl befinden sich Mahlwalzen aus geriffeltem Stahl. Diese drehen sich gegenläufig mit unterschiedlicher Geschwindigkeit.
Im Plansichter werden die aus den Walzenstühlen kommenden Zwischenprodukte nach der Größe ihrer Teilchen getrennt. Der Plansichter ist eine rotierende Maschine, in der etwa 20 Siebe mit unterschiedlicher Maschenweite (von 0,1 mm bis 1 mm) übereinander gestapelt sind. Je nach Größe fallen die Teilchen durch ein Sieb oder werden zurückgehalten.
In den Walzenstühlen werden zuerst beim „Schroten“ die Körner mit geriffelten Walzen vorsichtig aufgebrochen, dann beim „Auflösen“ die aneinanderhaftenden Mehl- und Schalenteilchen voneinander getrennt und schließlich beim „Ausmahlen“ mit glatten Walzen die feinen Mehle erzeugt. Dazwischen wird jedes Mal in den Plansichtern gesiebt.
Die anfallenden Mahlprodukte unterteilt man in:
Schrot: Sehr grob gemahlene Teile des Korns.
Grieß: Gröbere Teile aus dem Mehlkörper (0,2 – 0,5 mm Durchmesser). Grieß als Endprodukt fällt nur bei der Weizenvermahlung an, da Grieß aus Roggen nicht kochfest ist.
Mehl: Feine Teile aus dem Mehlkörper (unter 0,2 mm Durchmesser). Auch im Mehl sind noch feinst vermahlene Schalenteilchen enthalten. Deshalb haben auch helle Mehle einen erheblichen Gehalt an Ballaststoffen.
Kleie: Schalenteilchen, an denen fast keine Mehlteilchen mehr haften.
Zu einem wichtigen Prozessschritt hat sich in den letzten Jahren das Mischen und Verschneiden unterschiedlicher Mehle entwickelt. Hier bei können auf Kundenwunsch gezielt verschiedene Mehle mit unterschiedlichen Eigenschaften zu einem neuen Mehl gemischt werden. Das ermöglicht es uns unseren Kunden individuelle Produkte zur Verfügung zu stellen.
Unsere Verpackungsgrößen sind 500 g Faltschachteln, 1000 g und 2500 g Tüten, 10 kg und 30 kg Säcke sowie Big Bag’s. Moderne Kleinpackungs- und Absacklinien mit nachgeschalteten Palettisierern stehen hier zur Verfügung. Auf Wunsch wird auch in Big Bag’s verladen.
Für große Bäckereien und für die Industrie wird Mehl aller Typen durch speziell ausgerüstete LKW’s zum Verarbeiter gebracht und vor Ort in die Lagersilos der Bäckereien gepumpt.
Die Rauchmühle – Ihr Mehlnahversorger mit der just-in-time Belieferung!